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Start
00:12
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So ist Berlin.
00:14
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Gianluca: Lieblingscafe in Berlin.
00:16
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Natália: Tucker Brunch Bar in Friedrichshain.
00:19
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Aylin: Die Pomeranze natürlich in der Leinestraße in Neukölln.
00:23
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Andy: Ora
00:24
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Gianluca: Romantischer Ort der Stadt.
00:27
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Natália: Bei der Museumsinsel zu chillen finde ich schön. Und der Sonnenuntergang zu sehen.
00:33
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Aylin: Mein Balkon.
00:37
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Andy: Ehh, Körnerpark.
00:40
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Gianluca: Bestes Eis der Stadt.
00:42
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Natália: Veganes Eis.
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Aylin: Fräulein Frost.
00:46
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Andy: Fräulein Frost auch.
00:47
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Ja.
00:51
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Gianluca: Und beste Party in Berlin.
00:55
::
Natália: Ich bin zu alt dafür. Ich glaube Lido, vielleicht.
01:01
::
Aylin: Ich bin auch zu alt dafür. Ich weiß es nicht. Ich mag die Soul Explosion. Ich war lange nicht da, aber hmm ...
01:06
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Andy: Eine Hausparty, wo man nicht eingeladen ist.
01:10
::
Gianluca: WG-Party ist die beste Party.
01:13
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So ist Berlin
01:16
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Aylin: Hallo und willkommen zurück zu dieser Bonus Episode von So ist Berlin. Mein Name ist Aylin und ich arbeite als Redakteurin hier bei Babbel. In der ersten Staffel unseres Podcasts haben wir viel über die deutsche Hauptstadt gelernt. Aber heute? Heute erwartet uns etwas Spezielles. In dieser Folge werden wir ein paar Kolleginnen und Kollegen von Babbel kennenlernen, die seit einiger Zeit hier in Berlin wohnen.
01:42
::
Sie werden uns ihre spannenden und interessanten Geschichten über die wunderschöne Stadt Berlin erzählen. Wir werden hören, warum sie Berlin lieben, was ihnen gefällt und was ihnen vielleicht auch nicht gefällt. Mit mir im Studio sind heute Natália, Gianlu und Andy. Herzlich willkommen!
02:02
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Natália: Hallo und danke für die Einladung.
02:05
::
Andy: Ja, vielen Dank für die Einladung.
02:07
::
Aylin: Schön, dass ihr da seid.
02:08
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Gianluca: Hi Aylin.
02:09
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Aylin: Hallo! In unserem Podcast So ist Berlin erzählen Berlinerinnen und Berliner über ihre Erfahrungen in der Stadt. Von einem Konzert einer legendären Berliner Rockband bis zu den Anfängen einer Frauen-Rap-Band. Vom Leben in einem Plattenbau bis zu einem Praktikum im Bundestag. Für alle ist etwas dabei.
02:30
::
Gianluca: Es ist wirklich so, für alle ist etwas dabei. Ich stimme dir zu, und, ähm, ich glaube jede Folge von So ist Berlin beschreibt wirklich einen besonderen Aspekt der Stadt und gibt auch, ähm, einige Einblicke in das facettenreiche und auch interessante Berliner Leben. Ich muss auch sagen, persönlich konnte ich mich in vielen der Geschichten von So ist Berlin identifizieren und, ähm, es hat auch viel Spaß gemacht, an den Geschichten zu arbeiten, an den Geschichten zusammen mit den Erzählerinnen und Erzählern zu arbeiten und mit denen zusammen zu skripten.
03:16
::
Aylin: Und hast du ein Beispiel für eine Folge, mit der du dich besonders identifizieren konntest?
03:21
::
Gianluca: Ja, ich würde sagen, das ist eine der ersten Episoden, und zwar die zweite Episode. Das ist die Episode mit der S-Bahn durch Berlin sozusagen. In dieser Episode erzählt uns Anne, wie sie zu Fuß rund um Berlin läuft und sie beschreibt, welche Leute sie kennen lernt und was sie sieht, was sie riecht. Das ist wirklich eine ganz besondere Reise, sozusagen, um die Stadt kennenzulernen.
04:00
::
Und sie nimmt praktisch dieselbe Route wie die S-Bahn, wie die Ringbahn. Also in Berlin gibt es die S-Bahn. Die heißt aber Ringbahn, weil sie rund um die Stadt fährt. Und Anne macht dasselbe, aber nur zu Fuß. Und ich identifiziere mich in dieser Episode, weil ich das auch mal gemacht habe. Also ich bin durch die ganze Stadt oder rund um die ganze Stadt gefahren, nur nicht zu Fuß, sondern mit der S-Bahn.
04:34
::
Mit der Ringbahn.
04:35
::
Andy: Habe ich auch.
04:36
::
Gianluca: Du auch, Andy?
04:39
::
Andy: 
Ja. Ganz viele Runde mit ... Mit Bier auch.
04:43
::
Gianluca: Durch Berlin mit der S-Bahn.
04:47
::
Aylin: Mit Absicht. Oder bist du eingeschlafen?
04:50
::
Andy: Nee, mit Absicht und mit Freunde, ja. Aber das ist ein bisschen anders in dieser Geschichte, ne?
04:55
::
Gianluca: Ja, es geht auch um was anderes in dieser Geschichte. Aber ich glaube, das ist für mich persönlich eine gute Art und Weise, die Stadt kennenzulernen und die Stadt zu entdecken. Weil auf der Ringbahn, auf der S Bahn erlebst du eine ganz andere Stadt, vom Norden bis Süden, vom Westen bis Osten. Was sagst du Aylin dazu?
05:21
::
Aylin: Ja, auf jeden Fall. Ich kann das bestätigen. Und ich erinnere mich noch an die Zeit, in der diese Ringbahn-Partys gefeiert wurden.
05:29
::
Gianluca: Aha.
05:30
::
Aylin: Und, ich mochte die auch sehr, ja.
05:32
::
Gianluca: Ah, das klingt wirklich spannend. Partys in der S-Bahn.
05:37
::
Andy: Ja. Es ist möglich.
05:38
::
Aylin: Ja, es ist möglich.
05:40
::
Andy, du hast auch an der Produktion des Podcasts gearbeitet. Und wie ist deine Beziehung zu So ist Berlin?
05:46
::
Andy: Ja, ich bin der Producer. Und das bedeutet, dass ich habe die verschiedene Sprecher:innen aufgenommen. Und ich habe später alles so zusammengeschnitten, ähm, und manchmal habe ich auch, ähm, Freelance Audio Producers involviert und dann, und dann ist meine Rolle, ähm, diese Audio Producers zu erklären, wie alles funktioniert, ähm, mit diesem Podcast und später auch hören, das alles klingt super und, ähm wie sagt man?: Spitzenklasse. 
06:34
::
Aylin: Haha, ja, sehr gut. Spitzenklasse.
06:36
::
Andy: Alles muss Spitzenklasse sein.
06:39
::
Aylin: Und was hat dich nach Berlin verschlagen? Warum bist du hierher gezogen?
06:44
::
Andy: Ich bin nach Berlin in 2013 hergezogen. Ähm, ja, ich ... Ja, ich hatte einen Bedarf an etwas Neues zu probieren. Ähm, und ja, jetzt fühle ich mich als Wahlberliner. Ich bin hier seit zehn Jahre und ich finde mich hier Zuhause. Ähm, ja, das ist ein ganz einfache Geschichte.
07:11
::
Aylin: Sehr schön. Das ist das, was passieren soll. Dass du dich zu Hause fühlst. Sehr schön. Und Natália, du bist auch ein Kind dieser Stadt geworden. Und wann bist du nach Berlin gekommen?
07:22
::
Natália: Ja. Ich bin Ende September 2017 hierher gezogen, ähm, zu studieren. Und ja, es ist fast sechs Jahre her. Und ich fühle mich auch schon zu Hause.
07:36
::
Aylin:  Mhm, sehr schön. Ja, klar. Man baut sich ein Leben hier auf. Und wie waren die ersten Wochen für dich hier in Berlin?
07:43
::
Natália: Ja, ich bin alleine angekommen. Und weil ich alleine war, war etwas stressig. Es gab so viel zu tun und zu lernen. Und alles in einer Sprache, von der ich fast nichts wusste. Naja, vor sechs Jahre und ja, aber es war irgendwann irgendwie auch ein positiver Stress. Und im Gegensatz zur Dating in Berlin-Folge der Serie, habe ich in meinen ersten Wochen hier eigentlich eine sehr positive Erfahrung gemacht.
08:15
::
Gianluca: Aha.
08:16
::
Aylin: Ich könnte auch ein paar Geschichten über Dating in Berlin erzählen, aber zuerst bin ich auf deine positive Story gespannt.
08:24
::
Natália: Also ja, für mich war es super lustig, die Dating in Berlin-Folge anzuhören. Weil ich in den letzten Jahren hier auch von meinen Freunden sehr ähnliche Geschichten gehört habe und alle immer überrascht sind, wenn ich meine Geschichte erzähle, weil sie sehr unterschiedlich ist. So in meiner zweiten Woche in Berlin hatte ich mein erstes Tinder-Date und es war auch das einzige.
08:54
::
Also wir haben vielleicht ein oder zwei Wochen lang über Tinder geschrieben und dann hat mich an einem Samstag eingeladen. Aber als Frau hatte ich große Angst davor, mit einem fremden Mann in einer fremden Stadt auszugehen. Also sagte ich nur "Vielleicht ist morgen besser. Ich weiß nicht." Um ehrlich zu sein, wenn ich das in Brasilien sagen würde, würde ich keine weiteren Antworten erwarten.
09:26
::
Gianluca: Nein?
09:27
::
Natália: Mhm.  Weil es ist ein bisschen: "Oh ja vielleicht morgen", dann morgen kommt nichts mehr.
09:31
::
Ja, aber am Sonntag schrieb er mir, schrieb er mir eine extrem lange und detaillierte Nachricht über seine Pläne für den Tag und wann und wie wir uns treffen konnten.
09:44
::
Aylin: Ah, das ist sehr Deutsch.


09:47
::
Gianluca: Oh, detallierte Pläne. Wie charmant.
09:53
::
Natália: Und dann dachte ich, erstens: Verdammt, jetzt habe ich keine Ausreden mehr. Und zweitens: Warum schreibt er mir alles auf, was er für den Tag geplant hat? Wir kennen uns noch nicht. Ähm, aber lange Rede, kurzer Sinn. Er hat mich eingeladen, mit ihm den ganzen Tag zu verbringen. Er wollte zwei Stühle in eine Viertel in Berlin abholen. Er hat was auf Kleinanzeigen gekauft und dann später mit mir etwas trinken gehen.
10:25
::
Ich fand es ... seltsam und mit ihm zwei Stühle abholen zu müssen. Und ich, ja, ich habe mich auch nicht wohlgefühlt mit einem unbekannten Mann in ein Auto zu steigen. Deswegen habe ich nur gesagt: Ach, lass uns später treffen.
10:44
::
Aylin: Hmm. Und dann habt ihr euch getroffen oder hast du ihn geghostet?
10:48
::
Natália: Nein, nein, kein... Ich habe ihn nicht geghostet. Wir trafen uns am Abend und in einer Bar. Und am Ende war es ein schönes Date. War alles cool. Aber ich hatte keine großen Erwartungen, da ich gerade erst angekommen war und vielleicht nie wieder etwas von ihm hören würde. Aber es war so nicht. Ganz im Gegenteil. Ähm, ja, wir haben angefangen zu daten und the rest is history. Ja, ich lebe schon fast sechs Jahre hier, ich habe schon gesagt. Und, ja, fast sechs Jahre sind wir zusammen! Und die Stühle aus Spandau stehen nun in unsere Küche jetzt.
11:31
::
Andy: Wie süß.
11:33
::
Gianluca: Es ist wirklich eine tolle Geschichte. Ja, eigentlich dachte ich, dass so was passiert, nur in einer vielleicht auch ein wenig kitschigen Serie. Aber das passiert doch im echten Leben. Ja, also zwei Stühle können schon einen großen Unterschied machen im Leben einer Person.
11:53
::
Aylin: Ich warte noch auf diese zwei Stühle.
11:55
::
Gianluca: Ja, ich auch.
11:58
::
Andy: Und das ist auch ein Titel deines Lebens: Zwei... Die zwei Stühle.
12:04
::
Aylin: Haha. So, Andy, Gianlu -  Was sind eure Lieblingsepisoden aus der ersten Staffel?
12:15
::
Andy: Ähm, fängst du an? 
12:16
::
Gianluca: Soll ich anfangen? Na ja, ähm, eine Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat, ist, ähm: Da haben wir den Salat. Das ist die Episode, die Episode zwölf und in dieser Episode geht es um eine Spezialität, um eine deutsche Spezialität, um den Kartoffelsalat.

12:42
::
Aylin: Mhm!
12:44
::
Gianluca: Also etwas ganz speziell, würde ich sagen. Für die Deutsche Küche. Ähm, ja. Und das hat mich ein wenig auch an, an eine persönliche Geschichte erinnert, ähm, die, die ich am Anfang, ja, meiner, meines Berliner Lebens erfahren habe. Und dabei geht es auch um eine Berliner Spezialität.
13:14
::
Aylin: Aha. Welche?
13:16
::
Gianluca: Na ja, ähm, in den ersten Jahren, als ich hier in Berlin war, oder besser gesagt, in den ersten Monaten, hatte ich viel Kontakte zu einer Berliner Familie, zu einer deutschen Familie. Und die haben mich auch zum Mittagessen eingeladen. Und in den Wochen davor, ähm ... Ich muss auch sagen, damals, also vor vielen Jahren, konnte ich nicht so gut Deutsch. Das heißt, ich konnte auch nicht viel verstehen. Und sie haben sehr schnell gesprochen und in den Wochen vor dieser Einladung zu ihnen zum Mittagessen haben sie immer wieder diese Spezialität erwähnt.
13:59
::
Aylin: Mhm ...
14:00
::
Und ich habe nur einen Teil dieser Spezialität begriffen. Und ich habe immer wieder das Wort Eis, Eis, Eis verstanden. 
14:10
::
Aylin: Schon mal gut.
14:12
::
Gianluca: Schon mal gut oder? Jeder will doch Eis essen.
14:14
::
Andy: Ja.
14:16
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Gianluca: Na ja, und ich habe mich richtig gefreut. Und ich dachte, das ist bestimmt Eis mit deutschen Erdbeeren. Also, deutsche Erdbeeren sind auch was Spezielles. Ja, ich habe mich super gefreut. Es war ein Sonntagvormittag und dann habe ich sehr leckere Pralinen gekauft. Ich habe mich vorbereitet. Ich hatte schon auch was gegessen, weil ich dachte na ja, ich gehe nur zum Dessert essen, sozusagen, weil es Eis gibt.
14:50
::
Andy: Ich fühle, dass etwas kommt.
14:51
::
Gianluca: Jetzt kommt was. Jetzt kommt der Salat, sozusagen. Jetzt haben wir den Salat. Ähm, und dann komme ich an und ich sehe diesen großen Tisch. Und auf dem Tisch stehen leere Teller. Und dann kommt die Mutter dieser Familie und auf jeden Teller serviert sie ein riesiges Stück Fleisch.
15:21
::
Andy: Oh nein.
15:23
::
Gianluca: Und dann habe ich es gecheckt. Dann habe ich es verstanden. Es geht nicht um Eis, es geht um Eisbein. Eisbein ist ein Stück vom Schwein, oder? Aylin?
15:39
::
Aylin: Ich glaube ja. Es ist so eine Haxe, oder? Ja, auf jeden Fall. So richtig mächtiges Fleischessen.
15:47
::
Gianluca: Genau.
15:48
::
Andy: Und du magst Fleisch, ne?
15:49
::
Gianluca: Ich mochte kein Fleisch. Und danach bin ich auch komplett Vegetarier geworden. Aber Leute glauben ja ... ich habe ungefähr ... also, es gab noch Kartoffeln auf dem Tisch und Senf. An dem Tag habe ich noch nie so viele Kartoffeln und Senf gegessen, um das Eisbein runter zu bekommen. Ich habe das gegessen.
16:19
::
Aylin: Sehr höflich.
16:20
::
Gianluca:  Ja, ich wollte nicht unhöflich sein. Und es war ein ... Ja, ein ständiges Kartoffeln und Senf essen um den Geschmack von Eisbein ... zu vertuschen irgendwie. 
16:36
::
Natália: Oh, nein. 
16:37
::
Gianluca: Aber das hat mir etwas beigebracht.
16:40
::
Andy: Ja.
16:42
::
Aylin: Was?
16:43
::
Gianluca: Haha. Dass es besser ist, nachzufragen. Wenn man etwas nicht versteht. Na ja.
16:52
::
Natália: Zum Glück es gibt auch immer Kartoffel dazu.
16:55
::
Aylin: Auf die Kartoffel ist Verlass.
16:58
::
Gianluca: Auf Kartoffel ist wirklich Verlass. Hier in Deutschland.
17:03
::
Aylin: Haha, ohje. Und du Andy?
17:04
::
Andy: Ja, ähm, ich glaube mein Lieblings ... ähm Folge ... Episode ist Episode 13. Es heißt: Buntes Berlin und hier treffen wir uns mit Moulud. Ähm, sie spricht über das... Sie kam mit sieben Jahren am Anfang der 90er nach Deutschland aus Afghanistan. 
17:33
::
Aylin: Mhm ...
17:34
::
Andy: Und sie spricht über ein sehr wunderbares Erlebnis, das sie gehabt ähm ... das sie hatte, bei der Christopher Street Day oder Berlin Pride mit ihr Tante. Ihr Tante, die erst mal mit 30 nach Berlin kam. 
17:55
::
Aylin: Mhm ...
17:58
::
Andy: So ein bisschen später. Und ja, was sie erlebt hat, ist super, super toll. Ich habe auch diese Tag erlebt, aber ich würde mir sagen, diese Geschichte spricht an mir, weil es spricht über diese, ja, Vielfältigkeit, diese buntes Leben, das man in Berlin so einfach sieht. Ähm und ja, Moulud spricht auch über diese komplexe ... Komplexität, wenn man verschiedene Wörter noch nie in seiner Muttersprache erinnert, wenn man etwas anders so lange gesprochen hat und, ja, sie spricht zum Beispiel über Diversität und Gleichstellung. Wie sagt man das in in seiner Muttersprache.
18:56
::
Das ist kompliziert zu erklären und ich kenne das wirklich selber gut. Ähm ... Ich habe ähm ... Ich bin in Dänemark geboren und aber haben jetzt in Deutschland seit zehn Jahren, als gesagt, gelebt und ich spreche meistens Deutsch und Englisch hier und habe so viel über Vielfalt, Gleichstellung, Diversität, Antirassismus gelernt. Und es interessiert mich sehr viel in die letzten zehn Jahre. Aber wenn ich mit meiner Eltern oder meiner Familie in Dänemark über diese Themen sprechen will, ist es wirklich kompliziert, weil ich habe nie früher diese Wörter benutzt und alles ist in eine andere Sprache. So ja, ich kann es sehr gut identifizieren mit Moulud in dieser Situation.
19:56
::
Aylin: Ja, interessant. Wir lernen oft über bestimmte Themen in einer Sprache zu denken.
20:04
::
Andy: Ja.
20:05
::
Gianluca: Ja, das stimmt, ja. Also wie die Sprache durch auch die Themen oder durch den Kontext beeinflusst wird, in dem wir leben. Ja, stimmt.
20:17
::
Andy: Ja und wenn ich auch sage, ich kann mich identifizieren, ist es wirklich wie eine Identität. Ich habe meine, meine Berliner Identität und hier spreche ich über diese Themen. Und dann habe ich mein ... mein dänisches Identität und dann, wenn ich mit, ja, dann spreche ich über, vielleicht über andere Themen. Das ist wirklich interessant.
20:40
::
Aylin: Ja, sehr.
20:43
::
Andy: Ja.
20:44
::
Gianluca: Also, wir haben eine Lieblings Episode von mir, von dir, Andy, und natürlich auch von Natalia. Und jetzt Aylin, übernehme ich kurz die Rolle des Hosts sozusagen. Darf ich dir das klauen?
20:58
::
Aylin: Mhm, okay. Gut.
21:00
::
Gianluca: Also, du hast uns ein paar Fragen gestellt und jetzt würde ich dir gerne eine Frage stellen. Und zwar: Du bist nicht aus Berlin, richtig?
21:12
::
Aylin: Ja, genau.
21:13
::
Gianluca: Wohnst aber schon seit langem hier.
21:15
::
Aylin: Ja, seit 18 Jahren.
21:19
::
Gianluca: Also, du bist eine Rucksack-Berlinerin.
21:23
::
Andy: Ein Rucksack?
21:24
::
Aylin: Haha, ja, so kann man das sagen, vielleicht.
21:28
::
Gianluca: Was ist das Verrückteste, das dir jemals in Berlin passiert ist?
21:38
::
Aylin: Ähm ... Also, ich weiß nicht, ob es so verrückt war, aber es war irgendwie sehr schön und sehr ... hmm ... auf eine schöne Art, typisch für Berlin, für mich. Das war in meiner ersten Woche in Berlin und, ähm, ich bin mit meinem kleinen grünen Koffer unterwegs gewesen und diesen Koffer habe ich mal auf einem Flohmarkt gekauft und der war so ganz süß, so 50er Jahre mäßig.
22:05
::
Und ich hatte glaube ich auch noch so einen 50er Jahre Mantel an und ich bin Rolltreppe gefahren in irgendeiner U-Bahn Station. Ich glaube in Moabit. Und dann habe ich gesehen, wie hinter mir auf der Rolltreppe so ein, so ein Mann kam, der sah so ein bisschen wild aus, hätte so ein ganz langen grauen Bart und so einen langen schwarzen Mantel und so Stiefel.
22:28
::
Und ich war mir nicht ganz sicher, wann er zuletzt geduscht hatte und er kommt so die Treppe rauf und stellt sich auf die Stufe hinter mich. Und ich dachte „Oh Gott, was kommt jetzt?“ Er mir so auf die Schulter getippt und meinte so: „Ey du, da, du bist schick“.
22:46
::
Aylin: Haha. Das war total berlinerisch und hat mich so ganz süß angegrinst und es war einfach total charmant am Ende. Es hätte creepy sein können, aber er hat es so schön gesagt. Es war einfach irgendwie sehr, sehr charmant. Aber auch so halt so berlinerisch.
23:04
::
Gianluca: Ja.
23:05
::
Aylin: Ähm ... Ja, daran denke ich irgendwie oft, wenn ich an Berlin denke. Es ist diese Art, die ein bisschen rau erscheint, aber eigentlich auch sehr herzlich sein kann. Ja.
23:17
::
Gianluca: Ja. Also ich finde das wirklich ein wunderschönes Willkommen in Berlin. Oder?
23:24
::
Aylin: Oh ja, genauso gefühlt.
23:27
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Andy: Ja, ich habe auch diese Willkommenskultur im Kopf, wenn du das eher gesagt hast, weil das ist ... Es gibt so viele verschiedene Formen von diese Willkommenskultur, ne? Ja, und das ist wirklich, ja, es klingt so typisch.
23:43
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Gianluca: Ja, und dann, wie du das geschrieben hast: Mantel aus den 50er Jahren, Koffer aus Leder. Das hat wirklich gut in einem Film von Marlene Dietrich gepasst, oder? Und eigentlich sang sie auch: „Ich habe noch einen Koffer in Berlin“.
24:04
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Aylin: Ja, stimmt. Und ich hatte schon einen Koffer in Berlin.
24:08
::
Gianluca: Aha.
24:10
::
Aylin: Und ja, ich denke auch immer noch an diese Geschichte, wenn ich den Koffer sehe und freue mich darüber.
24:16
::
Gianluca: Richtig süß. Ja. Ja, aber irgendwie finde ich das auch richtig schön. Wie diese Stadt uns alle verbindet. Also irgendwie haben wir alle eine Geschichte zu erzählen. Berlin scheint wirklich eine besondere Stadt für uns alle zu sein, die uns alle verbindet.
24:42
::
Aylin: Ja, und genau solche Erlebnisse verbinden dann auch Leute, die sehr unterschiedlich sein können.
24:47
::
Andy: Ja.
24:48
::
Aylin: Und das mag ich in Berlin. Und ich wusste nicht, dass das möglich ist, bevor ich nach Berlin gezogen bin.
24:54
::
Gianluca: Und vielleicht ist es auch wahr, was man sagt. Ich weiß nicht, von wem dieses Zitat ist. Vielleicht wisst ihr das. Das ist ein bekanntes Zitat: „Du bist verrückt, mein Kind. Du musst nach Berlin“. Ja, und vielleicht sind wir alle ein wenig verrückt.
25:14
::
Andy: Ja, ich hoffe wirklich, ja. 
25:21
::
Aylin: Vielen Dank an Natália, Gianlu und Andy, dass ihr heute dabei wart. Vielen Dank für eure Geschichten. Falls ihr die Lieblingsfolgen von Natália, Gianlu und Andy und unsere anderen Folgen der ersten Staffel von So ist Berlin noch nicht kennt, hört sie euch doch gerne noch einmal an! Ciao!
End