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Start
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Karina: Hallo und willkommen bei So ist Berlin.
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Hier erfährst du mehr über unsere Hauptstadt! Und du verbesserst dabei dein Deutsch! Ich bin Karina, deine Redakteurin bei Babbel.
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Eine Wanderung rund um die Stadt. Das Leben im Plattenbau. Ein Praktikum im Bundestag. Gemeinsam entdecken wir verschiedene Facetten von Berlin!
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Möchtest du diesen Podcast hören und dabei mitlesen? Auf babbel.com/podcasts findest du den ganzen Text.
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Und … los geht’s!
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Heute erzählt uns Levent eine bewegende Geschichte. Nach dem zweiten Weltkrieg brauchte Deutschland Hilfe – für den Wiederaufbau. So kamen Levents Großeltern aus der Türkei nach Deutschland. Doch der Anfang war nicht einfach …
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Levent: Mein Name ist Levent. Ich bin Berliner. Meine Großeltern kamen Ende der 60er Jahre aus der Türkei nach Deutschland. Um hier zu arbeiten.
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Denn nach dem Krieg gab es in Deutschland nicht genug Arbeitskräfte. Und Deutschland brauchte die Hilfe von Menschen aus anderen Ländern.
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Zum Beispiel: aus Italien, Spanien, Griechenland oder aus der Türkei.
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Diese Menschen wurden “Gastarbeiter” genannt. Denn sie sollten nicht für immer bleiben. Doch viele fanden in Deutschland ihr neues Zuhause.
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Und mit ihrer Hilfe erlebte Deutschland das bekannte “Wirtschaftswunder”.
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Meine Großeltern lebten zuerst in der Nähe von Stuttgart. Später, in den 70er Jahren, zogen sie nach Berlin.
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Sie lebten mit meinen zwei Tanten, meinem Onkel und meiner Cousine in einer sehr kleinen Wohnung in Kreuzberg.
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Nach dem Tod meines Opas, suchte meine Oma eine neue Wohnung. Sie zog mit ihrer Familie in eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Am Maybachufer. 
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Endlich gab es mehr Platz. Aber diese Gegend war damals in einem sehr schlechten Zustand: viele alte und kaputte Häuser … Ganz anders als heute!
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Heute ist das Maybachufer sehr hip. Dort kannst du sogar vegane Donuts kaufen!
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Ich wurde in der Türkei geboren. Ich lebte dort bis 1990, mit meinen Eltern. Doch dann trennten sie sich. Und meine Mutter und ich zogen auch nach Berlin.
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Wir lebten alle zusammen in der kleinen Wohnung am Maybachufer. Ich hatte dort eine tolle Kindheit. Ich spielte viel mit den anderen Kindern im Hinterhof.
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Unsere Schule war am Hermannplatz. Und der bekannte türkische Markt war direkt vor unserer Haustür.
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Auf diesem Markt gibt es auch heute noch Obst, Gemüse und viele andere Delikatessen. Er ist nicht nur bei der türkischen Community sehr beliebt.
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Wir lebten gerne am Maybachufer. Aber in der Wohnung war nicht genug Platz für uns alle. Deshalb wollte meine Oma ein Haus für uns kaufen. Am liebsten im Grünen.
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Sie hatte etwas Geld gespart. Und die Häuser waren in den 90er Jahren, nach dem Fall der Mauer, sehr billig.
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Meine Oma war sehr schlau. Sie wusste, dass die Preise nicht immer so niedrig bleiben.
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Und bald fanden wir unser neues Zuhause. In Treptow, einem Stadtteil im Osten von Berlin.
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Raus aus der City und ab an den Stadtrand – in eine ganz neue Welt!
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Ich erinnere mich noch genau an die Blicke unserer neuen Nachbarinnen und Nachbarn. Wir waren die “ausländische Familie”.
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Wahrscheinlich die erste türkische Familie in dieser Nachbarschaft. Meine Cousine und ich haben schnell neue Freundinnen und Freunde gefunden.
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Aber für meine Oma war es etwas schwieriger. Sie konnte nur wenig Deutsch.
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In Kreuzberg konnte sie sich auf Türkisch mit anderen Leuten unterhalten. Jetzt war das nicht mehr möglich.
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Meine Oma lebte weiterhin “auf ihre Art”: Sie sammelte Kräuter am Straßenrand, und brachte Kastanien oder Blüten von ihren Spaziergängen mit.
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Und sie kochte sehr gern. Im Sommer duftete es in der ganzen Nachbarschaft nach Knoblauch, Gewürzen und gebratenem Lamm.
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Für uns war das ganz normal. Aber für die anderen waren diese Gerüche “fremd”. Und nicht nur die Gerüche … Wir fühlten uns lange nicht akzeptiert.
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Doch für meine Oma waren soziale Kontakte sehr wichtig. Manchmal traf sie fremde Menschen und brachte sie zu uns nach Hause.
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— Kommen Sie rein, bitte schön!
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— Danke.
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— Trinken Sie Tee?
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— Ja.
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— Sie auch?
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— Ja, gerne.
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Bei Tee und Keksen verbesserte sie ihr Deutsch.
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Die deutsche Nachbarschaft war noch sehr skeptisch und etwas kalt. Aber langsam gewöhnte sie sich an uns.
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Und dann, an einem heißen Sommertag, passierte etwas Magisches … Meine Oma wollte im Garten grillen. Also baute sie eine kleine Grillstelle.
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Alle aus der Nachbarschaft kamen aus ihren Häusern. Sie waren sehr neugierig und schauten über den Zaun. Alle bewunderten den selbstgebauten Grill.
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— Guck mal!
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— Mhm, wow!
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Meine Oma freute sich sehr! Sie gab allen einen Teller mit dem leckeren Gemüse und Fleisch.
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— Bitte schön!
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— Danke schön!
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— Wow!
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Das Essen erwärmte die Herzen der ganzen Nachbarschaft.
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— “Afiyet olsun!” Guten Appetit!
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— Lecker!
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An diesem Tag ist sie endlich in der Nachbarschaft angekommen …
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Karina: Ach ja … zu leckerem türkischen Essen kann niemand “nein” sagen. Bei der Geschichte geht mein Herz auf! Berlin hat so viele Gesichter.
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Übrigens … Hast du den Dativ in Levents Erzählung bemerkt? Er kommt nach bestimmten Präpositionen, wie zum Beispiel aus, mit oder bei … Willst du mehr über dieses Thema erfahren? Dann schau doch mal in die Babbel-App!
10:15
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Möchtest du uns Feedback geben? Dann schreib uns eine E-Mail an podcasting@babbel.com. Oder hinterlasse einen Kommentar in deiner Podcast-App!
10:28
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Viel Spaß beim Üben und bis zum nächsten mal bei So ist Berlin!
End

Der zweite Weltkrieg war vorbei und Deutschland brauchte Hilfe für den Wiederaufbau.

So kam auch Levents Oma aus der Türkei nach Deutschland. Doch der Anfang war nicht einfach … Höre die Geschichte von Oma Fazile – und übe dabei den Dativ!