Reuters: Am 20. November geht sie los. Die Fifa-Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022. Bei den Fans in Deutschland will allerdings im Vorfeld keine allzu freudige Fußball-Stimmung aufkommen.
Das liegt zum einen an der ungewohnten Jahreszeit, denn erstmals findet eine WM wegen der Hitze im Wüstenstaat im Winter statt, und zum anderen liegt es wohl auch an der kritischen Menschenrechtslage, die dort herrscht. In der Bonner Kneipe „Babel“ setzen einige Gäste auf Verzicht.
„Also, selbst wenn Katar tolle Stadien und super bezahlte Arbeiter hätte, Winter-WM ist sowieso blöd, hat man sowieso keine Lust zu. Aber in dem Fall geht das gar nicht.“
Wirtin Fanny Delaune hat sich entschieden: bei ihr laufen die Spiele nicht. „Manche verstehen es, andere denken, ja, wir werden das trotzdem gucken, aber letztendlich ist es meine Kneipe und da bin ich noch frei genug, zu sagen, das ist meine Entscheidung.“
So sieht das auch Tobi Epping, der die Kneipe „Die Wache“ um die Ecke betreibt. Er gehört zu den zahlreichen Gastronomen, die die WM-Übertragungen in ihren Läden boykottieren wollen.
„Tja, ob das jetzt wirtschaftlich schlau ist? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber man kann doch irgendwie mit einem guten Herzen in die Kneipe gehen. Und wenn ich mir vorstelle, hier die Spiele zu zeigen und nicht wirklich mit Freude dabei sein zu können, weil man ein komisches Bauchgefühl hat, nee, das kann doch nicht sein.“
Das WM-Endspiel ist für den 18. Dezember angesetzt. Also eine Woche vor Weihnachten.