Reuters: Das sind Mam Ibrahim Makintaya und Marcus Nije. Die beiden sind 2015 aus Gambia geflüchtet und nach einer beschwerlichen Flucht schließlich in Deutschland gelandet. Sie verarbeiten ihre Fluchterfahrungen in Songs.
Beide haben sich schon in Gambia mit Musik beschäftigt und sich in München auf einer Freestyle-Veranstaltung kennengelernt. Die beiden beschlossen, ihre Geschichte zu rappen und auf ein Album zu bringen. Die Männer haben viel erlebt, über einiges schweigen sie. Die Musik helfe ihnen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten, sagt Makintaya:
„All mein Schmerz, mein Glück, jede Erfahrung, die ich mache, ich verarbeite es einfach in der Musik und das hilft mir sehr. Ich kann nicht mit Leuten über mein Zeug reden. Sie sagen immer, dass man eine Therapie braucht, um darüber zu reden und solche Sachen. Aber die Musik, die wir machen, sehe ich als eine Therapie. Denn wir sprechen mit niemandem über unsere Gefühle und was wir durchmachen. Zu viele Dinge passieren.“
Mit ihrer Musik wollen die beiden auch anderen Menschen helfen. Nije sagt dazu:
„Deshalb haben wir uns für die Musik entschieden, damit wir die Botschaft an die Menschen weitergeben können, die zur gleichen Zeit hierher gekommen sind. Wir wollen, dass sie Motivation von uns bekommen, das ist eine Motivation für uns. Egal, ob ihr im Gefängnis seid oder zu Hause. Ihr sollt nur wissen, dass ihr es jederzeit schaffen könnt, denk daran: Du kannst es schaffen und es weiter versuchen. Das ist der Grund, warum wir immer noch diese Musik machen.“
Und so produzieren sie auch Klänge der Hoffnung. Bei dem ersten größeren Konzert ihrer Band „One Corner“ kommen Freundinnen und Freunde, Verwandte und Weggefährten. Und auch wenn die Anlage technische Probleme hat und der Ton nicht so klingt, wie sich die beiden das vorgestellt haben - davon lassen sie sich nicht beirren.