Reuters: Fast jeden Tag geht Monique Ruck mit ihrer kleinen Tochter ins Kinder- und Jugendzentrum „Arche“ in Berlin-Hellersdorf. Hier isst die 33-jährige alleinerziehende Mutter zu Mittag. In den Ferien kommen auch ihre anderen beiden Kinder. Die Aussicht auf immer weiter steigende Preise macht ihr mehr als nur ein mulmiges Gefühl.
Ich habe Angst, dass einfach die Versicherungen nächstes Jahr teurer werden. Ich habe Angst, dass einfach alles teurer wird.“
Lebensmittel, Strom, Telefon, Versicherungen - alles will bezahlt werden. Sich selbst hat die junge Mutter bisher äußerst selten etwas gegönnt - und auch das ist jetzt vorbei. Der Vater der Kinder zahlt keinen Unterhalt, und so bekommt Monique Ruck Unterhaltsvorschuss vom Amt.
„Ist halt alles für die Kinder, aber ich mache es gerne. Ich liebe meine Kinder. Ich bin auch froh, dass wir in so einem Staat sind, wo wir eigentlich Geld bekommen.“
So wie Monique Ruck geht es derzeit vielen Familien in Deutschland, weiß Wolfgang Büscher, Pressesprecher der Arche.
„Wir haben im Moment das große Problem, unter dem alle leiden, die Inflation. Wenn ich wenig habe, dann ist natürlich eine Preissteigerung noch schlimmer. Wir haben unzählige Anfragen von Müttern, von einigen Vätern: Ich brauch Hilfe, ich brauch Lebensmittelpakete. Ich komme mit dem Essen nicht klar. Wir sind ein schrecklich unsoziales Land geworden, und dafür schäme ich mich manchmal.“
Das steigende Preisniveau in allen Bereichen wird die schwierige Situation vieler Kinder sicher noch verschärfen. Und dann könnten Angebote wie die der Arche überall in Deutschland noch dringender gebraucht werden.