Reuters: Gedenkköpfe eines Königs, Skulpturen aus dem Benin-Königreich, vor Jahrzehnten gestohlen. Es sind diese Objekte, die Deutschland jetzt an Nigeria zurückgibt. Am Mittwoch hat deshalb Abba Tijani, der Generaldirektor der Museumsbehörde Nigerias, das Linden-Museum in Stuttgart besucht. Dort stehen über 70 Skulpturen, wie diese seltene Maske, die 1897 von Anhängern der britischen Truppen aus dem Palast in Benin gestohlen wurde.
„Bevor sie weggenommen wurden, wurden alle diese Objekte mit einem Sinn hergestellt – mit religiösem oder kulturellem. Sie haben Funktionen mit Bezug auf Macht und Autoritäten. Und dass das in den Köpfen der Menschen und in der Gemeinschaft bleibt, die diese Objekte hergestellt und genutzt haben, dass jetzt also diese Objekte zurück nach Nigeria gehen, bedeutet den Menschen sehr viel.“
Die Bundesregierung will in diesem Jahr zunächst aus fünf Museen, wie Stuttgart und Berlin, die Benin-Bronzen zurückgeben. Nicht alle Skulpturen sollen aber nach Nigeria gebracht werden. Etwa 1100 der Kunstobjekte Benins, das heute zu Nigeria gehört, sind in deutschen Museen zu finden. Am Freitag soll die Bundesregierung und die nigerianische Regierung eine Absichtserklärung unterschreiben, die den Weg freimacht für die Übertragung der Eigentumsrechte dieser Objekte.