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Anna: Hallo und herzlich willkommen zu Französisch en route, dem Podcast für Französischlernende. Mein Name ist Anna und ich nehme dich mit auf eine virtuelle Tour. Gemeinsam treffen wir französische Muttersprachler:innen aus der ganzen Welt, die uns ihre Geschichten erzählen – natürlich auf Französisch! Oh, oh, Französisch ist kein Zuckerschlecken!, denkst du dir vielleicht? Keine Sorge – ich begleite dich auf der Reise und helfe dir, alles besser zu verstehen.
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Was dir außerdem beim Verständnis helfen wird, ist das Transkript mit Bildern und Videos zu jeder Episode! Geh einfach auf babbel.com/podcasts oder folge dem Link in der Episodenbeschreibung. So kannst du kannst beim Hören auch mitlesen!
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So, zunächst aber eine Frage an dich: Hast du eine Schwäche für Süßes? Wenn ja, dann wird dir die heutige Geschichte bestimmt gefallen, denn wir reisen nach Quebec in Kanada, wo Jean-Philippe uns alles über die Herstellung von Ahornsirup und «le temps des sucres», die Zuckerzeit, erzählen wird. Dabei handelt es sich um ein Fest, bei dem sich die Menschen in Waldhütten versammeln, um Ahornsirup und andere traditionelle Lebensmittel zu genießen! Süß, oder? 
 Na dann, «On y va!!!» Los geht’s!
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Das in Québec gesprochene Französisch ist als Québécois oder Québec-Französisch bekannt. Die Aussprache und der Wortschatz des Québécois unterscheiden sich ein wenig von dem in Frankreich, da sich das Québécois und das europäische Französisch seit dem 17. Jahrhundert getrennt voneinander entwickelt haben. Aber mach dir keine Sorgen – ob Québécois oder Französisch aus Frankreich – alle verstehen sich!
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Jean-Philippe: Je m’appelle Jean-Philippe et je vais vous parler d’une tradition québécoise : le temps des sucres.
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Au Québec, le temps des sucres c’est la fête de l’érable. Au printemps, pendant un mois, on se retrouve pour faire la fête en famille, entre amis ou entre collègues et manger les produits de l’érable.
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Chez moi, c’est une tradition familiale parce que mon oncle et ma tante possèdent une plantation d’érables et une cabane à sucre. Ils fabriquent du sirop d’érable, du beurre d’érable et du sucre d’érable.
02:52
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Anna: Wie Jean-Phillipe sagt: die Zuckersaison heißt «la fête de l'érable» – das Ahornfest. Das ist eine einmonatige Tradition in Québec.
Im Frühling treffen sich Familien, Freund:innen und auch Kolleg:innen, um gemeinsam Ahornprodukte zu essen … Mmh! Jean-Philippe hatte mir auch erzählt, dass typischerweise sehr deftige Gerichte wie gebackene Bohnen mit Speck, geräucherter Schinken und Erbsensuppe gegessen werden.
Für ihn ist es eine Familientradition, denn sein Onkel und seine Tante besitzen eine Ahornplantage und haben eine «cabane à sucre», eine sogenannte ‘Zuckerhütte’, in der sie Ahornsirup, Ahornbutter und Ahornzucker herstellen.
03:37
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Jean-Philippe: Chaque année, au printemps, toute ma famille va chez Oncle Clément et Tante Andrée et on part récolter la sève des arbres. Oncle Clément conduit un tracteur et nous, on marche. Il y a de la neige, il fait froid alors on porte une tuque, des mitaines et des bottes.
04:06
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Dans chaque arbre, il y a un seau accroché et la sève sucrée coule dedans. On prend le seau, on le vide dans un gros baril et on continue. Moi, je bois la sève directement dans le seau. Je ne peux pas m’en empêcher !
04:30
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Anna: Jedes Jahr macht sich Jean-Phillipes Familie auf den Weg zu seinem Onkel und seiner Tante, um den Saft der Bäume zu sammeln, «la sève des arbres». Sein Onkel fährt einen Traktor. Die anderen gehen zu Fuß. Es liegt Schnee, es ist kalt – und deshalb dürfen «une tuque», eine Wintermütze auf Quebécoi, sowie Handschuhe und Stiefel nicht fehlen. Jean-Phillipe erzählt, dass an jedem Baum ein Eimer, «un seau», hängt, in den der süße Saft tropft: «la sève sucrée coule dedans». Sie nehmen den Eimer, leeren ihn in ein großes Fass und machen weiter. Und Jean-Phillipe gesteht: Er trinkt den Saft direkt aus dem Eimer! «Je ne peux pas m'en empêcher!», sagt er. Ich kann nicht widerstehen! Aber wer könnte das schon?
05:23
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Jean-Philippe: On marche pendant des heures dans la forêt pour prendre le contenu des seaux et quand le baril est plein, on revient à la cabane pour fabriquer le sirop d’érable. Comment on fait ? C’est très simple : on fait bouillir la sève très longtemps et l’eau s’évapore. À la fin, on a du sirop d’érable. Mais ce n'est pas fini ! On peut aussi faire de la tire. De la quoi ? De la tire d’érable ! On chauffe le sirop d’érable et on le verse dans la neige. Ensuite on enroule la pâte collante sur un bâtonnet. C’est comme une sucette molle. J’en mange plein, c’est super bon !
06:20
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Anna: Jean-Philippe erzählt uns, dass sie stundenlang durch den Wald laufen, um den Inhalt der Eimer zu ernten. Wenn das Fass dann voll ist, kehren sie in «la cabane», die Hütte, zurück, um Ahornsirup herzustellen. Und das ist überraschenderweise ganz einfach: Zuerst muss der Saft lange gekocht werden, bis das Wasser verdunstet. Dann kannst du auch «de la tire d'érable» herstellen – Ahorntoffee, also eine Art Kaubonbon. Dazu erhitzt du den Ahornsirup und gießt ihn dann auf den Schnee. Jean-Philippe sagt: «Ensuite on enroule la pâte collante sur un bâtonnet». Dann rollen wir die klebrige Paste auf einen Stock. Daraus wird eine Art Lutscher und Jean-Philippe isst eine Menge davon: «J'en mange plein». Ich hoffe, er putzt sich danach gut die Zähne!
07:17
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Jean-Philippe: Un jour, pendant le temps des sucres, mon oncle Clément me donne une mission : je dois contrôler la cuisson du sirop et mettre du bois régulièrement pour maintenir la température. Il me dit : “Attention, le sirop ne doit pas brûler !” Je suis fier de m’en occuper.
07:42
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Le problème, c’est que je suis très fatigué et que j’ai beaucoup mangé. Je contemple le feu, ça sent bon la cheminée, il fait chaud. Bien sûr, je m’endors.
07:58
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Quand je me réveille, je regarde l’heure. Oupelaille, j’ai dormi deux heures et maintenant, le sirop n’est plus chaud ! Il n'y a plus de flamme, plus de bois.
08:12
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Anna: Eines Tages gibt Onkel Clément Jean-Philippe eine wichtige Aufgabe: Er soll auf den kochenden Sirup achten und regelmäßig Holz auf das Feuer legen, um die richtige Temperatur zu halten. Er darf bloß nicht den Sirup anbrennen lassen! Jean-Philippe ist stolz, derjenige zu sein, der sich darum kümmert. «Je suis fier de m'en-occuper.» 
Das Problem ist nur: Jean-Philippe ist sehr müde und hat viel gegessen. Der Duft des Kamins und die warme Luft umhüllen ihn und er verliert sich in seinen Gedanken… Und natürlich schläft er ein. Als er aufwacht, ruft er «Oupelaille!», ein Wort aus dem Quebécois ... In Frankreich würdest du eher «Oups!» oder «Zut!» hören. Jean-Philippe ist überrascht, denn die Uhr zeigt an, dass er zwei Stunden geschlafen hat. Und der Sirup ist nicht mehr heiß! Das Feuer ist erloschen, und es gibt kein Holz mehr – oh nein!
09:13
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Jean-Philippe: Il faut du bois alors je vais vite en chercher. Mais il n’y a plus de bois ! Alors je cherche mon oncle, ma tante, mes parents. Mais, c’est bizarre, il n’y a personne. Ils sont repartis vers les arbres ? Je cours dans la neige. J’appelle. Toujours personne. Je suis inquiet pour le sirop, mais aussi pour moi. La nuit tombe, il neige fort et je suis seul. Où sont les autres ?
09:51
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Et puis, j’entends du bruit derrière moi. Il y a quelqu’un dans l’arbre. J’appelle mon oncle. Est-ce que c’est lui ? Je regarde mieux. Je n’en crois pas mes yeux. C’est un ours !
10:12
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Anna: Jean-Philippe braucht Holz, «du bois». Deshalb macht er sich schnell auf die Suche danach: «Je vais vite en chercher». Aber es gibt kein Holz mehr! Also sucht er seinen Onkel, seine Tante, seine Eltern – aber niemand ist in der Nähe. Ob sie wieder in den Wald gegangen sind? Jean-Philippe rennt durch den Schnee und ruft nach ihnen. Er macht sich Sorgen um den Sirup … aber auch um sich selbst. Die Nacht bricht herein, es schneit stark und Jean-Philippe ist ganz allein. Und dann hört er ein Geräusch hinter sich. Da ist jemand in den Bäumen – vielleicht sein Onkel? Doch dann sieht er genauer hin und traut seinen Augen nicht. «Je n'en crois pas mes yeux.» Es ist ein Bär! «Un ours!»
10:59
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Jean-Philippe: Soudain, j’entends des pas. J’ouvre les yeux. Je suis dans la cabane à sucre. Le bois et l'ours, c'était juste un cauchemar ! Mon oncle arrive. Il s’assoit à côté de moi pour surveiller le sirop. Je lui raconte mon rêve. Il rigole : il n’y a pas d’ours ici !
11:27
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Le soir, on dîne ensemble avec les cousins et les cousines. Tante Andrée a préparé des fêves au lard. Ça sent le lard grillé. Quel bon moment !
11:42
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Ah, dommage que le temps des sucres ne dure que quatre semaines !
11:50
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Anna: Was ist nun mit Jean-Philippe? Plötzlich hört er Schritte. Er öffnet die Augen und ist wieder in der Hütte – der Zuckerhütte! Der Wald und der Bär waren nur ein Albtraum, «un cauchemar»! Jean-Philippes Onkel ist wieder da und setzt sich neben ihn, um den Sirup im Auge zu behalten. Als Jean-Philippe ihm von seinem Traum erzählt, lacht er nur. In diesen Wäldern gibt es keine Bären! So viel zu “süßen Träumen”!
12:20
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Später essen sie mit den Cousinen und Cousins zu Abend. Tante Andrée hat Bohnen mit Speck zubereitet. Was für ein wunderschöner Moment! Nur schade, dass «le temps des sucres» schon nach vier Wochen vorbei ist …
12:36
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Ist dir beim Zuhören aufgefallen, dass Jean-Philippe das kleine Wort «en» (also e-n) benutzt ? «En» ist ein sogenanntes Pronomen und wird hier verwendet, um auf etwas zu verweisen, das bereits erwähnt wurde. Schau einfach in unseren Babbel-Lektionen nach, wenn du mehr darüber erfahren möchtest.
 Und wenn du nicht genug von der Folge kriegen kannst oder vielleicht noch mehr verstehen möchtest, kannst du sie so oft hören, wie du magst! Oder brauchst du eine Herausforderung? Dann höre dir doch einfach die französische Version dieser süßen Geschichte an – ganz ohne meine Unterbrechungen!
13:11
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Wir freuen uns über dein Feedback. Sende es uns einfach per E-Mail an podcasting@babbel.com oder direkt über deine Podcast-App! Und wenn du Lust hast, kannst du auch die Umfrage in der Episodenbeschreibung ausfüllen. So können wir den Podcast noch besser für dich machen!
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Vielen Dank fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge von Französisch en route ...
 «À bientôt!» Bis bald!
End
Wir machen eine Reise nach Kanada mit Jean-Philippe – genau zur temps des sucres! Lerne mehr über die Herstellung von Ahornsirup bei Jean-Philippes Familie in Quebec. Was hältst du von Französisch en route? Verrate uns, was wir verbessern können! Folge dazu einfach diesem Link zur Umfrage. Merci! https://bit.ly/deu_survey Was hältst du davon? Verrate es uns auf podcasting@babbel.com