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Start
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Anna: Bonjour und herzlich willkommen bei Französisch en route, dem Podcast für Französischlernende. In diesem Podcast hören wir Geschichten aus dem wahren Leben in der französischsprachigen Welt – und das auf Französisch! Mein Name ist Anna. Ich bin hier, um dir bei den weniger bekannten Ausdrücken zu helfen und dir ein paar kulturelle Tipps mit auf den Weg zu geben. Deine Aufgabe ist einfach: Lehn dich zurück, hör aufmerksam zu und genieß die Reise!
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Bevor es losgeht noch eine Sache: Du kannst auch beim Hören mitlesen! Ein Transkript und Bilder und Videos zu jeder Episode findest du unter babbel.com/podcasts oder unter dem Link in der Episodenbeschreibung.
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In dieser Folge reisen wir in die Republik Kamerun in Zentralafrika. Französisch und Englisch sind die Amtssprachen Kameruns. Damals wurde das Land von den Deutschen kolonisiert und nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Großbritannien und Frankreich aufgeteilt. 1960 erlangte Kamerun seine Unabhängigkeit zurück, und heute werden landesweit fast 250 weitere Sprachen oder Dialekte gesprochen – darunter auch Pidgin-Englisch. Ein Beispiel für das kamerunische Pidgin-Englisch, das du auch in der heutigen Geschichte hören wirst, ist: Arata tchop die, was übersetzt so viel heißt wie “Ratte, friss, stirb!” … Aber dazu später mehr …
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Also, bist du bereit? Dann nichts wie los in die Innenstadt von Douala!
01:34
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Sanagari wird uns von einer sehr bedeutenden Episode in seinem Leben erzählen: Seiner ersten Begegnung mit dem Tod! Aber keine Panik: «Ce n'est pas une histoire triste!» Es ist keine traurige Geschichte!
02:02
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Sanagari: Je m’appelle Sanagari et je vais vous raconter un épisode très marquant de ma vie : ma première rencontre avec la mort. Mais ne vous inquiétez pas, ce n’est pas une histoire triste !
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À l’époque, je suis un petit garçon, j’ai 6 ou 7 ans, je crois, et je vis à Douala avec ma mère. Douala, c’est la capitale économique du Cameroun et nous, on habite dans un quartier résidentiel de Bali, à l’ouest de la ville. On a une maison dans une cité où il y a plein d’enfants. Attention, je dis “cité” mais je ne parle pas des quartiers pauvres des banlieues françaises avec de grands immeubles gris. Non, ma cité, c’est comme un petit village avec des maisons, où tout le monde se connaît.
02:53
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Anna: Zu diesem Zeitpunkt ist Sanagari ein kleiner Junge und lebt mit seiner Mutter in Douala, der wirtschaftlichen Hauptstadt Kameruns. Sanagari und seine Mutter leben in einem Wohnviertel namens Bali im Westen der Stadt. Sie haben ein Haus in einer Cité (einem sozialen Wohnprojekt), das voller Kinder ist. Aber Achtung!, sagt er. «Je ne parle pas des quartiers pauvres des banlieues françaises avec de grands immeubles gris.» Er spricht nicht von den Armenvierteln der französischen Vorstädte mit ihren hohen, grauen Hochhäusern. Nein, es ist eher ein kleines Dorf, in dem jeder jeden kennt.
03:32
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Sanagari: Dans ma cité, je suis un enfant heureux. Devant la maison, il y a une grande cour où je joue souvent avec mes voisins. On a aussi un puits pour laver les vêtements mais nous, on s’amuse avec l’eau. Autour de ma cité, il y a des commerces, une station essence, un hôpital et un marché. Avec les copains, on adore aller acheter du lait en poudre et des sucettes au marché. C’est délicieux !
04:08
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Anna: Sanagari ist ein glückliches Kind. Hinter seinem Haus gibt es einen großen Hof, wo er oft mit den Nachbarskindern spielt, und es gibt einen Brunnen, «un puits», zum Wäschewaschen – der natürlich auch zum Spielen genutzt wird. In der Umgebung der Cité gibt es Geschäfte, eine Tankstelle, ein Krankenhaus und einen Markt, wo er und seine Freunde gerne Milchpulver und Lutscher kaufen.
Klingt nach einem spaßigen Ort zum Großwerden, oder?
04:35
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Sanagari: Un après-midi, je vais chez mon meilleur ami René. Ce jour-là, on est très contents parce que son père n’est pas là. D’habitude, comme le père de René est très sévère, il faut bien se tenir alors on joue à des jeux de société calmes. Mais là, c’est différent, on a la maison pour nous, on peut aller partout. Personne... ne.. surveille !
05:06
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On décide de jouer à cache-cache : mon ami compte et moi, je me cache sous une table. Il commence à me chercher mais il ne me trouve pas. Je ne fais aucun bruit. Soudain, je me retourne et je vois un autre enfant sous la table !
05:30
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Anna: Eines Nachmittags besucht Sanagari seinen Freund René. Die Kinder freuen sich sehr, denn an diesem Tag ist Renés Vater außer Haus. Der ist sehr streng, und normalerweise müssen sie sich gut benehmen und leise Brettspiele spielen. Aber heute haben sie das Haus für sich allein! Sie können tun, was sie wollen. «Personne ne surveille»! Niemand kontrolliert sie! 
 
Die Kinder beschließen, Cache-Cache zu spielen, also Verstecken, oder wortwörtlich “Versteck-Versteck”. René zählt und Sanagari versteckt sich unter einem Tisch. Er macht keinen Mucks: «Je ne fais aucun bruit.»
 
Doch dann dreht sich Sanagari um und sieht ein anderes Kind! Wer ist das und was macht es dort?
06:15
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Sanagari: C’est mon autre voisin, Baba. Mais qu’est ce qu’il fait là ? Ah, non, René va nous entendre ! Je lui dis : chut ! Mais il rit et me met quelque chose dans la bouche. Le goût est horrible ! Je crache vite. C’est une petite boule blanche. Je panique parce que je réalise que c’est très grave.
06:38
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C’est de l’arata tchop die ! Le nom en Pidgin d’un poison qui sert à tuer les rats ! C’est sûr, je vais mourir ! Baba continue de rire et moi, je ne dis rien, je cours à la maison.
06:53
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Anna: Das Kind unter dem Tisch ist sein anderer Nachbar, Baba. Aus Angst, René könnte sie hören, bittet Sanagari Baba, still zu sein … aber der grinst nur und steckt Sanagari ein kleines weißes Kügelchen in den Mund. «Le goût est horrible ! Je crache vite.» Der Geschmack ist furchtbar! Ich spucke es schnell wieder aus, sagt er. Die Lage ist ernst. Sanagari gerät in Panik – es ist «l'arata tchop die». Erinnerst du dich? “Ratte, friss, stirb!” Das ist der Pidgin-Name für Rattengift! Sanagari ist sich sicher, dass er sterben wird. Baba lacht weiter, aber Sanagari sagt nichts und rennt nach Hause. «Je ne dis rien, je cours à la maison.»
07:43
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Sanagari: Le chemin vers la maison me semble très très long. Quand j’arrive, je cherche ma mère. Mais elle dort dans sa chambre. Alors je monte sur son lit et je m’allonge à côté d’elle. Elle ouvre les yeux et me demande: “qu’est-ce que tu fais ?”. Je lui dis : “j’ai mangé une boule blanche, de l’arata tchop die, je vais mourir.” Elle me prend dans ses bras et me dit de me reposer. Et moi, j’accepte la mort, je n’ai plus peur.
08:24
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Anna: Der Nachhauseweg scheint sehr sehr lang zu sein. Als Sanagari ankommt, sucht er seine Mutter, die in ihrem Zimmer schläft. Er klettert auf das Bett und legt sich neben sie. Seine Mutter öffnet die Augen. Was machst du?, fragt sie. Sanagari erzählt, dass er eine weiße Kugel mit Rattengift gegessen hat und dass er sterben wird. Seine Mutter nimmt ihn in den Arm. Er soll sich ausruhen, sagt sie. Sanagari sieht dem Tod ins Auge: «Je n'ai plus peur.» Ich habe keine Angst mehr.
08:57
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Sanagari: Quand je me réveille, le paradis ressemble beaucoup à la chambre de ma mère. Alors, je ne suis pas mort ? Eh non ! Ma mère me rassure, elle me dit: “Ne t'inquiète pas, j’ai demandé à Baba, la boule blanche, c’était juste du carfa !” Le carfa, c’est une boule blanche utilisée dans les maisons au Cameroun pour repousser les insectes. Moi, j’ai cru que c’était de l’arata tchop die. Bon, en fait, c’était une mauvaise blague de mon voisin Baba !
09:36
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Anna: Als Sanagari aufwacht, ähnelt das Paradies … dem Zimmer seiner Mutter. «Je ne suis pas mort?» Ich bin nicht tot? fragt er sich ... Nein! Seine Mutter sagt ihm, er solle sich keine Sorgen machen – sie hat Baba nach dem Kügelchen gefragt. Es war ein simples «carfa». «Le carfa» ist eine Mottenkugel – zwar nicht die leckerste Nachspeise der Welt, doch auch nicht so gefährlich wie Rattengift. Was für ein schlechter Scherz – «une mauvaise blague»!
10:08
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Sanagari: Depuis, je repense souvent à ce moment. Et je suis toujours très étonné de ma réaction: j’étais très calme face à la mort. Ma conclusion c’est qu’un enfant peut parfois être plus sage qu’un adulte.
10:27
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Anna: Seitdem denkt Sanagari oft an diesen Moment zurück. Er ist immer wieder erstaunt, dass er im Angesicht des Todes so ruhig reagiert hat. Und so kommt er zu dem Schluss: Kinder können manchmal weiser als Erwachsene sein. Nun, das war's aus Douala.
10:45
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Ist dir beim Zuhören aufgefallen, wie Sanagari verneinte Aussagen formuliert? Er setzt «ne» vor das Verb und «pas» danach. Zum Beispiel: «Son père n'est pas là.» Sein Vater ist nicht da.
10:59
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In diesem Beispiel bedeutet «n'est pas» ‘ist nicht’. «Ne» kann aber auch mit anderen kleinen Wörtern kombiniert werden, um Verneinungen zu bilden, z. B. «ne... plus» – ‘nicht mehr’ – oder «ne... rien» – ‘nichts’ – und «ne... aucun» – ‘gar nichts’.
 Lust auf mehr zum Thema Verneinung? Einige Übungen findest du in unserer Babbel-App!
11:22
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Wenn du Sanagaris Begegnung mit dem Tod spannend findest, du aber nicht alles verstanden hast, kannst du dir die Geschichte gerne noch ein weiteres Mal hören! Wiederholungen sind sehr nützlich, also spul einfach zurück und drück auf Play. Und wenn du dich schon sicher fühlst, kannst du dir auch die französische Version ohne meine Kommentare anhören!
11:41
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Wir freuen uns außerdem sehr über dein Feedback. Schick es uns einfach per E-Mail an podcasting@babbel.com oder sag uns deine Meinung in deiner Podcast-App.
11:51
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Vielen Dank fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge von Französisch en route ...
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A bientôt! Bis bald!
End
Reise mit Sanagari nach Kamerun und höre von seiner ersten Begegnung mit dem Tod! Sanagari blickt auf seine Kindheit in Douala in Kamerun zurück. Was hältst du davon? Verrate es uns auf podcasting@babbel.com